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Der neue paten 2/2014
Liebe Leserinnen
und Leser,
die Jugendhilfe leistet viel und es gibt eine Fülle von Hilfen für Eltern, Familien, Kinder und Jugendliche, welche sich unser Staat viel Geld kosten lässt. Wer Kritik an dem System äußert wird schnell in die Ecke der Undankbarkeit gestellt und darauf verwiesen, was es in anderen Staaten alles nicht gibt – aber hier, bzw. was es „früher“ alles nicht gab und wie gut unser modernes Jugendhilfe-System ist.
Familien weisen andererseits zu Recht auf viele Benachteiligungen hin, bspw. darauf, dass sie die finanziellen Lasten bei der Kindererziehung weitgehend selbst tragen, aber im Rentensystem benachteiligt werden. Auch steuerlich werden Familien durch die Verbrauchssteuern kräftiger zur Kasse gebeten, ohne dass die von Kindern verursachten Kosten steuerrechtlich hinreichend durch den Familienleistungsausgleich ausgeglichen würden. Es ist schon skandalös genug, dass Familien systematisch derart zusätzlich belastet werden.
Unser Augenmerk richtet sich auf die allerbedürftigsten im System, Kinder, die existenziell bedroht sind und deren Teilhabe- und Bildungschancen früh und langfristig ge- oder zerstört werden. Auf Kinder, die in ihren Familien schwer misshandelt und beschädigt werden oder sterben. Die Fragen, die aufgeworfen werden müssen lauten: Können wir mehr für diese Kinder tun? Tun wir das Richtige? Warum passiert nicht immer genug? Sind die Menschen, die für diese Kinder verantwortlich sind, hinreichend qualifiziert? Darf kommunaler Kostendruck über Leben und Tod eines Kindes entscheidend sein, wenn Eltern nicht fähig oder Behörden nicht bereit sind, gegen deren Willen einzugreifen und unnötig lange wirkungslose, anbietende Fürsorge praktizieren, ohne Misshandlungen zu beenden? Dürfen Richter, weil ihnen Unabhängigkeit und Freiheit aus guten Gründen kostbare Werte sind, tatenlos objektiv schwerwiegende Handlungen gegen das Kindeswohl dulden oder tolerieren? Darf der Wohnort und die Kassenlage der Behörde entscheidend darüber sein, ob und welche Hilfe einem Kind zu Gute kommt? Dürfen wir hilflose Kinder schutzlos zu Opfern werden lassen?
Wir berichten in diesem paten darüber, wie wirkungsvolle Hilfen für Kinder aussehen können, welche Fehler vermieden werden müssen, welche Fallstricke es gibt, wenn man sich vom Kindeswohl entfernt, weil wir glauben, dass in den allermeisten Fällen die Unterbringung eines Kindes in der Pflegefamilie eine große Chance ist. Wir kritisieren bürokratische Entscheidungen gegen das Kindeswohl und machen Vorschläge, wie eine Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe für diese existenziell bedürftigen Kinder aussehen kann und denken, dass nicht die Forderung nach mehr Geld oder Personal alleine schon automatisch bessere Lösungen bringt, wenn es an den falschen Stellen wirkungslos ausgegeben wird. Mit Pflegefamilien lässt sich sogar viel Geld sparen, wenn man richtig investiert und die Qualität der Ersatzerziehung durch gute Begleitung steigert. Nehmen Sie teil an dem Wissen und den Erfahrungen aus zwei Tagungen mit ausgewiesenen Experten und deren Erkenntnissen.
Viel Freude beim Lesen und für die Praxis anregende Informationen wünschen
Ihre
Susanne Schumann-Kessner
und Ihr
Christoph Malter
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